„Liga Total“, das Bundesliga-Angebot der Deutschen Telekom, ist nach Ansicht des Wettbewerbs-Experten Franz Jürgen Säcker „nicht rundfunkfähig“, so Säcker gegenüber der Süddeutschen Zeitung.
Zu diesem Urteil ist Säcker in einem Gutachten gekommen, das nun vorgelegt wurde. Demnach sei die im Grundgesetz festgelegte Trennung von Staat und Rundfunk im Fall der Telekom nicht gegeben, da sich 31,7% des Unternehmens in Staatsbesitz befinden. Bislang lässt die Telekom ihr IPTV-Angebot „Liga Total“ von Constantin Sport Medien GmbH aufbereiten. Sollte die Telekom den Zuschlag für die Rechte an der Kabel- und Satellitübertragung erhalten, müsste das Unternehmen ergo als Rundfunkveranstalter gelten, was wiederum bedeutet würde, dass die Landesmedienanstalt eine konsequente Neubewertung des Konzerns durchführen müsste, so der Bericht des Branchenmagazins Horizont.net.
Nach Einschätzung von Säcker sind die Verknüpfungen von Telekom und Constantin Medien zu eng. Den Zuschlag habe die Telekom 2009 nur erhalten, da sie die Rechte an Constantin Medien sublizensiert habe, die wiederum die Produktion übernommen haben. Liga Total wird aber von der Telekom beworben, so der Bericht weiter. Allerdings haben damals beide Unternehmen Unabhängigkeitserklärungen abgegeben. Gegenüber der Süddeutschen Zeitung sagte Säcker: „Die Telekom geriert sich selber mittels Constantin Medien als ihr Hilfsorgan als Rundfunkveranstalter.“
Nach Angaben von Welt Online wollen, falls die Telekom den Zuschlag für die Live-Übertragungsrechte erhalten sollte, mehrere Mitbieter klagen, u. a. Sky. Die Bieterfrist für die Rechte der Bundesliga endet am 2. April.